Soundcheck für Onlinerunden

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von Denis Bökenkröger

BEVOR IHR IRGENDETWAS ANDERES MACHT

  • Benutzt ihr wirklich alle Headsets? Das ist wirklich wichtig. Die Kombination aus Webcam-Mikrofon/Lautsprecher funktioniert super in 1:1-Gesprächen, aber gar nicht gut in Rollenspielrunden und anderen Konferenzen.
  • Niemand hat den Lautsprecher an? So kommt das grauenhafte Echo zustande und es reicht schon aus, wenn einer in der Runde kein Headset verwendet.
  • Niemand sendet Störgeräusche? Manchmal hört man das selber nicht. Besser, du weist freundlich (!!!) darauf hin, wenn jemand dröhnt, fiept und quietscht.
  • Du hast ganz sicher nicht gleichzeitig den Sprachchat in Roll20 aktiviert? Schau lieber nochmal nach!

SOUND RICHTIG EINSTELLEN

  1. Geräte für Ein- und Ausgabe sind bei jedem richtig konfiguriert? Systemweit einstellen, dass jedes Geräusch während der Runde über das Headset ausgegeben wird. Die Gruppe muss nicht wissen, ob du eine Mail bekommst.
  2. In Discord solltest du wenn möglich die App installieren. Discord funktioniert auch im Browser, aber in der App hast du deutlich bessere Stabilität und mehr Optionen.
  3. Spracheinstellungen: In den Einstellungen (Zahnrad-Icon unten links) unter Sprache & Video die Spracheinstellungen checken: 
    1. Eingabegerät ist das Mikrofon des Headsets? 
    2. Ausgabegerät ist das Headset? “Externe Kopfhörer” kann beim Mac z.B. durchaus auch die Lautsprecheranlage bedeuten, wenn die über den Klinkenstecker angeschlossen ist.
    3. Mach den Mikrofontest. Probier damit aus, ob du dich selber aufnehmen und hören kannst. Meist merkst du hier bereits, wenn du Störgeräusche hast oder gar kein Geräusch kommt.
  4. Eingabemodus. Wichtig zu wissen:
    1. Sprachaktivierung ist die bequeme Variante. Wenn du einen kleinen Raum ohne Störgeräusche zur Verfügung hast – kein Problem, wenn du sonst keinen Lärm machst. Probier aber mal bei der Mikrofonempfindlichkeit aus, ob schon dein Tippgeräusch oder dein stacheliger Bart das Mikrofon auslösen. Dann ist das Mikrofon definitiv zu empfindlich eingestellt. Ach ja: Stell dein Mikro aus, wenn du tippst, Besuch bekommst, telefonierst oder aufs Klo gehst. Wirklich! 🙂 
    2. Push-to-Talk: Hier kann man dich nur hören, wenn du eine bestimmte Taste gedrückt hast. Die Taste kannst du selber belegen, indem du in das kleine schwarze Feld klickst und die gewünschte Taste (den „Hotkey“) betätigst. Dann „Aufnahme stoppen“ klicken und du hast es geschafft. Viele Runden verlangen Push-to-Talk von allen Teilnehmenden!
  5. In Roll20 gilt weitgehend dasselbe. Zusätzlich solltest du …
    1. Sicherstellen, dass dein AdBlocker keine Sprach- und ggf. Bildübertragungen verhindert. Bitte stell ihn für Roll20 ab.
    2. Hast du Audio- und ggf. Videoaufnahmen im Browser erlaubt? Konsultiere die Suchmaschine deines Vertrauens, du wirst sicher fündig.
    3. Roll20 ist als Browserlösung für Sound/Video nicht so zuverlässig wie Skype, Discord oder andere Apps.

DU MUSST DEIN HEADSET LIEBHABEN

  1. Anschlüsse: Viele über den guten alten Klinkenstecker verbundene Headsets haben Störgeräusche durch den PC/das Notebook. Leider gehen die Kabel oft kaputt – auch wenn für dich alles supi-dupi klingt, kann es am anderen Ende in etwa wie “tief in einem Mähdrescher” klingen.
    1. Der Cinch-Stecker ist trügerisch. Wenn man gar nichts hört: Der Stecker passt an vielen Computern in so manchen Eingang – manche sind aber reine Mikro-Eingänge und wieder andere sind (wie in z.B. einigen MacBook Air) Multifunktions-Ports, die in den Einstellungen umgeschaltet werden müssen. Hier hilft es nur, in der Dokumentation nachzuschauen, ansonsten bleibt nur stumpfes Ausprobieren.
    2. Probier USB-Headsets. Die haben eigene Soundchips eingebaut und funktionieren fast immer sehr zuverlässig.
    3. Vermeide Handy-Headsets, wenn irgendwie möglich. Außer …
    4. Im Notfall: Discord-App auf dem Smartphone installieren und von dort mit dem Handy-Headset teilnehmen – immer noch besser als dröhnende Köpfe bei der restlichen Gruppe durch Klangstörungen. Nein, das ist kein Witz: Nach 4h wird “das bisschen Rauschen” wirklich anstrengend 🙂
    5. Kauf dir irgendwann ein ordentliches Headset. Du wirst es nicht bereuen. Achte besonders auf guten Tragekomfort und ein gutes Mikrofon. 5:1, 3D-Sound, Mega-Bass und alberne Beleuchtungen brauchst du allerdings nicht unbedingt, eine gute Abschirmung ist da schon toller.
  2. Am besten ein paar Tage vor dem ersten Termin einen kurzen Termin zum 1:1-Soundcheck vereinbaren – und das am besten mit allen, die mitmachen wollen.
    Ein paar Tage vorher? Ja! Denn derjenige mit einem Soundproblem kann sich dann immer noch ein neues Headset besorgen/leihen/kaufen und es wäre schade, wenn eben jener Mensch nicht an der Gruppe teilnehmen könnte.

BEI MIR IST DAS ABER ALLES ANDERS!

Es geht hier darum, möglichst schnelle und einfache Erste Hilfe bei Soundproblemen zu leisten. Darum kommen hier weder die richtige Einstellung deines Routers oder eines teuren Standmikrofons vor. Es gibt auch Leute, bei denen Lautsprecher kein Problem sind. Für euch alle ist dieser Text nicht gedacht: Der Soundcheck für Fortgeschrittene muss noch von einem von euch geschrieben werden 🙂 

 

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